Besichtigung der Baustelle der Kinderkrippe in Plößberg
Eine Gruppe der Frauenunion Plößberg besichtigte die Baustelle der Kinderkrippe. Bürgermeister Lothar Müller führte die Gruppe herum und erläuterte die Maßnahme. Zunächst wäre geplant gewesen die Kinderbetreuungen am Schulstandort zusammenzufassen.
Bei der Sanierung der alten Grundschule und durch eine weitere Begutachtung des alten Hauptschulgebäudes ergaben sich erhebliche Verzögerungen. Auch ergaben die Untersuchungen, dass sowohl pädagogisch als auch wirtschaftlich der ursprüngliche Plan ungeeignet war. Dies bestätigten zwei Gutachten und auch die Stellungnahmen sowohl der Regierung als auch der Schule. Darüber hinaus und durch die Verzögerungen hat auch etwas die Zeit gedrängt. Deswegen sah man sich nach anderen Alternativen um.
Seit einiger Zeit wird an einem kommunalen Entwicklungskonzept gearbeitet. Ein Punkt in diesem Konzept ist auch die Problematik der leerstehenden Häuser. So entstand die Idee, dass ein leerstehendes Anwesen in der Ortsmitte revitalisiert werden könnte und somit auch etwas mehr Leben in die Ortschaft gebracht wird. Unter diesen Voraussetzungen wurde das Thema Kinderkrippe dann angegangen. So wurde ein passendes Grundstück in der Ortsmitte von Plößberg gefunden. Nachdem mit allen Beteiligten, Architekt, Landratsamt, Regierung und bisherigen Besitzers abgeklärt wurde, dass dort eine Kinderkrippe errichtet werden kann, fasste der Marktrat den entsprechenden Beschluss.
Die Kinderkrippe wird nun im Garten des erworbenen Grundstücks errichtet, das vorgelagerte an der Straße stehende Haus wird vom Vorbesitzer, der nicht dort wohnt, noch 2 Jahre genutzt. Danach soll es nach Möglichkeit im Rahmen der Städtebauförderung einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden. Z.B. wäre ein Generationstreffpunkt möglich. Auch könnten sich sinnvolle Ergänzungen mit dem Seniorenzentrum ergeben, dass aktuell in der Nähe errichtet wird.
Die Kinderkrippe wird zweigruppig, also für 24 Kinder errichtet. Einige Anmeldungen liegen bereits vor. Der Bauzeitenplan sieht vor, dass das Gebäude noch in diesem Jahr fertig gestellt wird. Die Regenfälle im Frühjahr haben allerdings bereits den Baubeginn verzögert. Trotzdem wird der Bauzeitenplan fast eingehalten. Im Februar soll der Betrieb starten. Aktuell sind noch einige Trockenbauarbeiten fertig zu stellen, dann kommt der Fußbodenleger und der Maler. Nachdem der Elektriker diese Installation vollendete, kann die Kinderkrippe eingerichtet werden. Die Heizung wird mit einer effizienten Luft-Wärme-Pumpe durchgeführt. Es wurde viele Varianten, bis hin zu einem Nahwärmenetz untersucht. Das Gebäude wird nach der neuesten Richtlinie zur Energieeinsparung errichtet und hat deswegen nur einen geringen Energiebedarf.
Lediglich der Außenbereich kann aufgrund der Witterung erst im nächsten Jahr fertig gestellt werden.
Insgesamt zufrieden zeigte sich Bürgermeister Müller mit der Leistung des Architekturbüros Stiefler aus Bayreuth und insbesondere mit der Bauüberwachung durch H. Ingenieur Ralph Stadter. Erfreut ist man auch darüber, dass alle Leistungen aus der Region erbracht werden. Auch aus der Gemeinde und den benachbarten Gemeinde haben Handwerker den Zuschlag erhalten. Z.B. wird neben Fußbodenleger und Heizungsinstallateur auch die Einrichtung von Betrieben aus der Gemeinde gestellt. Im harten Wettbewerb haben sich diese Handwerker und Betriebe positiv von der Konkurrenz abgesetzt, worüber man besonders erfreut ist. Viel wert wurde vom Büro Stiefler auf eine gelungene
Architektur an diesem Standort gelegt. Bei der Planung wurde zunächst die umliegende Gebäudestruktur betrachtet. So findet man in der Blumenstraße die Hauptgebäude traufseitig an der Straße vor. Im rückwärtigen Bereich meist scheunenartige Nebengebäude. Die Architektur hat diese Situation erfasst und die Kinderkrippe stimmig in das Gesamtbild dieser Gebäudestruktur eingebunden. Positiv ist auch die Tatsache zu werten, dass die Grundstücksnachbarn zum Gelingen dieser Maßnahme beitragen. Auch wenn das Grundstück groß genug, werden die Nachbarn durch diese Baumaßnahme beeinträchtigt. Deswegen bedankte sich Bürgermeister Müller besonders für die Geduld dieser Nachbarn.
Insgesamt investiert die Marktgemeinde Plößberg dort rund 1,2 Mio. € bei einem Zuschuss von rund 600.000 €. Frauenunionsvorsitzende Tina Zeitler freute sich über den Ausbau von Kinderkrippenplätzen und über die Erweiterung der Kinderbetreuung in der Gemeinde. Die Entwicklung zeigt, dass der Betreuungsbedarf ständig steigt, weil auch die Eltern wieder früher und auch öfter in das Arbeitsleben einsteigen. Abschließend bedankte sich Tina Zeitler bei Bürgermeister Müller und übergab noch ein süßes Dankeschön.